Vorschau Schweiz

Der Vorschautext des Wochenendspieltages W06b-2013 hat es leider nicht rechtzeitig auf die Seite geschafft. Zur Dokumentation stelle ich ihn trotzdem online. Zu finden sind zusätzlich auch einige Anmerkungen zum Neustart nach der Pause sowie Transfernews.

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An dieser Stelle sei zumindest erneut darauf aufmerksam gemacht, dass der Rückrundenauftakt einfach sehr schwer und unangenehm zu tippen ist. Wer schlecht war in der Hinserie versucht einen Neuanfang und streicht die alten Ergebnisse, wofür dankenswerter Weise das einfach so funktionierende Gehirn mitverantwortlich ist („ich weiß gar nicht mehr. Wir hatten schlechte Ergebnisse? Mag sein, aber das interessiert uns jetzt nicht mehr“), die, die gut waren fragen sich, wie sie nur diese serienweisen guten Ergebnisse hinbekommen haben, sind sie doch auch alle nur aus Fleisch und Blut, so, wie die Gegner.

Dazu kommt der Effekt, dass sich personell zwar hier und da Einiges getan haben mag, aber dass man nicht davon ausgehen sollte, dass die Neuzugänge direkt einschlagen. Man nennt das wohl „Einspielen“, was erst einmal stattfinden muss. Insofern ist man demgegenüber vielleicht etwas skeptischer als es der Markt wäre. Nur steht eben der andere Effekt klar im Wege. Auf gut Deutsch: es ist und bleibt schwer und wird, wenn überhaupt, in nur kleinen Dimensionen stattfinden.

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Young Boys Bern – FC Luzern    (Entfernung: 114 km)

Beide mit einer mehr als unbefriedigenden Hinrunde. Immerhin haben die Young Boys sie mit zwei Siegen beschließen können, wohingegen die Krise bei Luzern — Vizemeister des Vorjahres — anhielt. Da man den Effekt hier nicht so deutlich erkennen kann (beide waren schlecht –> das neutralisiert sich) und die Young Boys doch einfach das höhere Potenzial haben dürften, meint man einigermaßen optimistisch, dass es einen Heimsieg geben könnte.

2 von 10 auf die 1.

Transfernews: die Young Boys haben zwar ihren irgendwie wichtigsten Spieler verloren, allerdings war dieser stets streitbar und sorgte für einige Kontroversen. Es handelt sich um Raul Bobadilla. Sein Wechsel zum FCB könnte also für alle Seiten das Beste sein. Er gehört eben vielleicht doch in einen noch größeren Verein. YB selbst hat die eingenommene Kohle (4 Mio Euro) aber direkt investiert in eine Reihe von Spielern, die damit irgendwie den „Verlust“ (den man vielleicht nicht einmal so empfindet, aufgrund der ständigen kleinen Skandälchen) kompensieren sollten.
Luzern mit einer Ergänzung, ein torgefährlicher Mann aus der 2. Liga.

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Servette Genf – Grasshoppers Zürich    (Entfernung: 279 km)

Servette hatte gegen Ende der Hinrunde den leichten Aufwärtstrend zu verzeichnen mit 9 Punkten aus 6 Spielen, was ihnen wieder eine lifeline verschaffte, während GC eher, vor dem abschließenden Derbysieg, eine kleine Durststrecke hatte. Da man ohnehin beide Teams etwas unterstützte, bietet sich hier nur das Pass an. Wobei es doch eine ganz leichte Neigung Richtung GC gibt.

Transfernews: Servette hat das 17-jährige Supertalent Mbabu an Newcastle abgegeben, für eine Million Euro. Allerdings hatte er derzeit noch keinen sportlichen Wert, bei nur 25 Minuten Einsatzzeit. GC hingegen hat für 800.000 Euro den starken Anatole Ngamokul von Thun erworben, der immerhin in 17 Spielen 6 Mal traf. Der Transfer richtet natürlich keinen Schaden an, nur ist es fraglich, ob er ab Spiel 1 schon eine echte Hilfe ist.

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FC St.Gallen – FC Thun    (Entfernung: 231 km)

Hier gibt es nun eine ganz klare Neigung: St.Gallen hat sich in der gesamten Hinrunde niemals etwas zu Schulden kommen lassen. Bei Thun gab es hingegen ein paar Merkwürdigkeiten. Zunächst mal fand man es durchgehend positiv, dass man sich, jenseits allen Trubels, im beschaulichen Thun so gut behaupten konnte. Die Leistungen und die Ergebnisse, sowie die Ansprüche passten gut zusammen. Unteres Mittelfeld, ja, wo sollte man denn sonst hingehören? Dann gab es eine Serie von eigentlich meist ordentlichen Leistungen, die aber keine Ergebnisse mehr hervorbrachten. Man war stets dran, auch gegen die Topteams, aber man punktete nicht mehr. Plötzlich war es vorbei mit der Beschaulichkeit. Bernard Challandes stellte die Vertrauensfrage an die Spieler — und musste gehen. Das passte nun überhaupt nicht ins Bild. Nun hat man Urs Fischer geholt.
Ja, es gab gegen Ende einen Sieg gegen den FC Basel, mit 3:2. Allerdings herrschte da bei Basel gerade das Trainerchaos. Danach gab es ein 0:0 bei Servette. Und das soll eine Serie sein? Nein, so kann man es nicht empfinden.

Die Tendenz ist also glasklar: mit den fanatischen (und keineswegs anspruchsvollen, wie andernorts) Fans im Rücken wird St.Gallen der Liga weiterhin das Fürchten lehren und hier einen Sieg einfahren. 6/10 auf die 1.

Transfernews: nichts Auffälliges zu berichten.

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FC Zürich – Lausanne Sports    (Entfernung: 223 km)

Beim FCZ klafften nun mit am weitesten Anspruch und Wirklichkeit auseinander. Das war gar nichts und 17 Punkte aus 18 Spielen sind eine echte Absteigerbilanz, wenn es da nicht Servette gäbe. Natürlich waren die Leistungen nicht durchgehend so schlecht, man hätte hier oder da auch etwas mehr mitnehmen können, aber doch gab es ständig nur Querelen und niemals auch nur ansatzweise Konstanz. Die Qualität mag im Kader sein, aber diese hilft natürlich nur, wenn sie auch auf den Platz gebracht wird, und außerdem waren in vielen Phasen wichtige Leistungsträger verletzt, so dass es, auch in der Aufstellung, keine Konstanz gab, was sich sicher auf die Teamleistung ausgewirkt hat.

Bei Lausanne hingegen erkannte man (hier, der Autor) irgendwann die Qualität, und konnte mit dieser in jeder Hinsicht punkten. Zwei Siege daheim, drei Remisen auswärts aus den letzten fünf Spielen sind doch schon mehr als nur ein Aufwärtstrend? Nicht zu erkennen, warum diese Serie reißen sollte und ebenso nicht zu erkennen, was den Markt dem FCZ so überragende Fähigkeiten zuschreiben lässt.

3/10 auf X/2.

Auch hier ist nichts Auffälliges zu berichten bezüglich Transfers.

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FC Basel – FC Sion    (Entfernung: 249 km)

Es spielt die 2 gegen die 4, von der Tabelle her, wobei die Ansprüche beider etwas höher sein dürften. Der FCB hat auch ordentlich nachgerüstet, unter Anderem mit ebenjenem Raul Bobadilla und ausgerechnet Serey Die vom heutigen Gegner (Bobadilla fällt allerdings noch bis Mitte April aus). Sicher würde man hier dem FCB etwas zutrauen, den finalen Ansturm auf die Tabellenspitze, aber a) waren die Leistungen auch nicht durchgehend so doll, b) gab es auch dort das wohl übliche Trainerchaos, in welchem Heiko Vogel seinen Hut nehmen musste, und der noch lange nicht überzeugende Murat Yakin geholt wurde, aber auch bei Sion ging es drunter und drüber, indem nun Victor Munoz auf dem Schleudersitz ist. Nein, es passt einfach nicht bei dieser Partie, es bleibt nur das Pass.

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Vorschau 3. Liga

Der Vorschautext des Wochenendspieltages W06b-2013 hat es leider nicht rechtzeitig auf die Seite geschafft. Zur Dokumentation stelle ich ihn trotzdem online

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SV Wehen/Wiesbaden – FC Chemnitz  (Entfernung: 420 km)

Alles andere als eine passende Partie. Wehen hatte sicher arg enttäuscht im Auftaktspiel beim 0:2 gegen die Stuttgarter Kickers, sich aber beim 0:0 in Münster wieder ganz gut rehabilitiert. Chemnitz hat das erste Spiel ihrer Rückrunde nun bestritten und mit 2:1 gewonnen gegen Rostock, so dass es auch da weiter aufwärts gehen könnte.

Etwas eher traut man also erneut Chemnitz eine gute Leistung und ein gutes Ergebnis zu (Remis aufwärts), aber gegen Wehen möchte man sich doch nicht stellen. Also bleibt nur das Pass.

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Alemannia Aachen – Karlsruher SC    (Entfernung: 344 km)

Der KSC dürfte diese Partie leicht gewinnen. Dennoch (so halten es  ja auch die meisten Buchmacher) wird es keine Wette in dem Sinne geben.

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VfB Stuttgart II – SpVgg Unterhaching    (Entfernung: 235 km)

Unterhaching hat also ganz brav (der Ankündigung folgend) die ersten beiden Partien verloren. Die Leistung zuletzt war aber nicht durchgehend schlecht, nur der Gegner (Halle) etwas zu stark, und eine Zweite möchte man ebenfalls lieber nicht stützen, so dass auch hier nur das Pass bleibt.

Das Gefühl sagt aber, dass eher der Nachwuchs etwas holt.

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Arminia Bielefeld – Rot Weiß Erfurt  (Entfernung: 317 km)

Erfut hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet mit dem 2:1 gegen Osnabrück und der Auftritt von Kapitän Pfingsten-Reddig war beeindruckend. Aus solchem Holz sind absolute Leader geschnitzt. Dennoch kann man sie unmöglich als absolute Spitzenmannschaft ansehen, was bei Bielefeld schon eher zutrifft. Bielefeld hat mit dem 0:0 in Karlsruhe ein riesiges Erfolgserlebnis, hat sich dort (erfolgreich) dagegen gestemmt, kurz vor Schluss sogar die Siegchance gehabt, steht noch immer mit an der Spitze, nur 4 Punkte zurück auf das Trio und „a game in hand“, hat in fast allen Heimspielen bisher überzeugt (mit einer 8 — 3 — 1 Bilanz) und irgendwie traut man ihnen wieder eine solche zu. Was war denn falsch an ihnen bisher?

Nun, ein doch jedenfalls sehr vorsichtiger Tipp auf die 1, mit 2/10.

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Wacker Burghausen – 1.FC Saarbrücken  (Entfernung: 542 km)

Nein, auch diese Paarung gibt nicht so viel her. Burghausen spielt einfach nicht mehr richtig gut, Saarbrücken aber möchte man auch nicht haben, so kann man nichts weiter tun als in die Röhre zu schauen. Ein Pass.

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Hallescher FC – SV Babelsberg 03  (Entfernung: 153 km)

Nun, Babelsberg mag auch deutlich stabilisiert sein, sowohl in der Vorstandsetage als auch im Team und auf dem Platz — wobei gerade zuletzt der bis dahin besten Heimabwehr 4 Gegentore eingeschenkt wurden von Heidenheim –, aber Halle hat eigentlich mit am meisten begeistert. Leider steht auch die Derbytendenz einem Tipp ziemlich deutlich im Wege, so dass es einfach nicht für eine Wette reicht, aber der klaren Neigung sei hier doch Ausdruck verliehen, dass Halle einen Dreier einfährt.

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1.FC Heidenheim – Preußen Münster  (Entfernung: 537 km)

Eher ungern, also nicht teuer, aber doch bietet die Partie immerhin einen Ansatzpunkt. Heidenheim kann die Lücke nach vorne in dieser Partie beinahe schließen (auch sie mit 4 Punkten hinter dem Spitzentrio, aber sie ohne das Nachholspiel), was man während der Hinserie sicher kaum für möglich gehalten hätte, sie haben derzeit den Lauf, sie haben das Potenzial und sie haben die Zuschauer im Stadion. Das passt also schon einmal. Münster hingegen hat man zwar auch oft gestützt, aber doch waren die Leistungen, gerade auswärts, nicht immer überzeugend, und auch das letzte 0:0 gegen Wehen, zumindest vom Ergebnis her, nicht.

So reicht es zu einer knappen Heimsiegprognose. 3 von 10 auf die 1.

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Hansa Rostock – SV Darmstadt 98    (Entfernung: 693 km)

Tja, leider auch dies eine schwer zu tippende Partie. Darmstadt hatte den Aufwärtstrend unter Trainer Schuster zu verzeichnen beim 0:0 gegen Burghausen, belohnte ihn aber nicht mit einer Dreier, so dass man ihnen nun fast etwas zutrauen würde. Andererseits hat Rostock ebenfalls ordentlich gespielt beim 1:2 in Chemnitz, und ebenfalls nichts mitgenommen. So wären irgendwie beide dran mit einem Erfolgserlebnis.

Demnach hat man die freie Wahl, und diese fällt doch vom Gefühl her überraschend klar pro Rostock aus. Sicher, ja, die Teams hinten werden mächtig strampeln, um sich aus dem Abstiegssog zu befreien, aber ebenso dringend benötigt der Traditionsverein aus dem hohen Norden ein Erfolgserlebnis. Diese Partie in dem Sinne ideal geeignet — man spielt zu Hause und hat, trotz aller Gegenargumente, eines der schwächsten Teams der Liga zu Gast — , die Zuschauer haben ihnen eh kaum die Freundschaft gekündigt, also stehen die Zeichen irgendwie günstig.

Rostock macht es. 3 von 10 auf die 1.

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Borussia Dortmund II – Kickers Offenbach  (Entfernung: 227 km)

Diese Partie eignet sich gar nicht zum Tippen. Dortmund hat gut gespielt, Dortmund hat das Potenzial, Dortmund legt es nicht unbedingt nur auf Ergebnisse an. Offenbach hat nicht schlecht gespielt bei vielen ihrer Misserfolge zuletzt, Offenbach sieht als Mannschaft intakt aus, schlechte Ergebnisse haben angebliche Trainerdiskussionen auf den Plan gerufen (wer tut dies außer eifrige Medienvertreter, die über nichts anderes zu schreiben wissen als Derartiges, da sie im Fußball nichts Unterhaltsames entdecken, vor allem aber: nichts Gutes, ansonsten im sehr günstigen Fall ausschließlich Meister im Lesen von Ergebnissen sind, aber nicht etwa von Spielen, tatsächlich erbrachten Leistungen oder geschweige denn von Glück oder Pech, was sie per se aus dem Wortschatz gestrichen haben?). So traut man insgesamt irgendwie Beiden etwas zu in dieser Partie, was in der Summe bedeutet, dass sie ziemlich ausgeglichen sein dürfte, was aber auch dem Markt nicht entgehen dürfte.

Ein Pass und nichts als das.

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VfL Osnabrück – Stuttgarter Kickers    (Entfernung: 525 km)

Auch diese Partie kann nicht richtig schmecken. Osnabrück hat auch ein paar Probleme, finanzieller Art, der Aufstieg ist verpflichtend, was nicht nur Vorteile hat (wenn überhaupt welche). Die Fans sind dennoch immer da, die Hütte brennt.

StuKi aber hat nun den klaren Aufwärtstrend zu verzeichnen und Ergebnisse eingefahren, während sie bei Osnabrück gänzlich ausblieben (zwei Siege hier, zwei Niederlagen dort  in der Rückserie).

Dennoch ist man irgendwie recht deutlich geneigt, der Heimelf hier wieder etwas zuzutrauen. Es soll aber nicht zu einem ausgewachsenen Tipp reichen, es ist einfach nur eine Neigung, Richtung Heimsieg.

herausgeschriebene Wetten des Wochenendes

Liga Heim Auswärts Tipp Quote Treffer Ergebnis
3. Liga Babelsberg Saarbrücken Babelsberg 2,90 0 -1,00
3. Liga Chemnitz Aachen Lay Chemnitz (Aachen +0,5) 2,04 1 1,04
3. Liga Münster Dortmund II Münster 1,68 1 0,68
3. Liga Erfurt Burghausen Lay Erfurt (Burghausen +0,5) 1,91 1 0,91
3. Liga Wehen Stuttgart II Wehen 2,08 0 -1,00
tipp 3 Austria Wolfsberg Lay Austria (Wolfsberg +0,5) 3,22 1 2,22
tipp 3 Innsbruck Rapid X 3,85 0 -1,00
tipp 3 Ried Admira Lay Ried (Admira +0,5) 1,78 1 0,78
Superleague Sion FC Zürich Sion 2,30 0 -1,00
3. Liga Unterhaching Offenbach OVER 2,5 1,83 1 0,83
          6 2,46

10 Wetten waren hier herausgeschrieben. 6 davon gewonnen, darunter alle 4 Lay-Wetten. Dafür hat Sion ein 2:0 abgegeben (93. Minute 2:2).

einige Wetten herausgeschrieben, 3. Liga, Sonnabend, 29.9.

Liga Heim Auswärts Tip Quote
3. Liga Babelsberg Saarbrücken Babelsberg 2,90
3. Liga Chemnitz Aachen Lay Chemnitz (Aachen +0,5) 2,04
3. Liga Münster Dortmund II Münster 1,68
3. Liga Erfurt Burghausen Lay Erfurt (Burghausen +0,5) 1,91
3. Liga Wehen Stuttgart II Wehen 2,08

Link zur Vorschau hier

Heidenheim ist hier nicht aufgeführt, da der Kurs nur mehr 1,80 beträgt,  aber die Positionierung ist recht deutlich und das hat der Wettmarkt auch bestätigt

Diese Partie ist fast optimal für den (weiterhin risikofreudigen) Wettfreund: eine klare 1 steht an.

Bielefeld ist aus anderen Gründen nicht gespielt.

„Also: man würde sich sehr vorsichtig hier für die 2 entscheiden.“

Vorsicht ist weiterhin geboten, die Quote auf  Bielefeld geht hoch

Finale und „All-Green“ bei den EM-Siegwetten

Würde man den Computer heute nur mit den Halbfinalergebnissen gefüttert befragen, käme bestimmt wieder heraus: Spanien (wenn möglicherweise auch knapp – und ohne weitere Anpassungen)

Allerdings hat Italien nun so dermassen überzeugt, Spanien hingegen nicht in dem Masse wie z.B. 2008 und 2010 in vergleichbarer Konstellation. Im Halbfinale haben wir beide Mannschaften unterstützt. Die Einschätzung von Italien wurde auch bereits angepasst wenn man bedenkt, dass Italien als Europameister zum Zeitpunkt der Langzeitwetten nicht einmal empfohlen war. Vom Lay wurde damals abgeraten und durch die Beimischung „Sieger kommt aus Gruppe C“ kommt es nun zur glücklichen Fügung, dass Italien mit dem Sieg über Deutschland bereits dafür gesorgt hat.

Auch in allen zugrundeliegenden Computer-Simulationen ist Spanien vom Gefühl her eher überschätzt gewesen im Abgleich mit dem Gesehenen, wobei von der fairen Quote aus noch Luft war. Im Finale sind sie nun trotzdem und daher gehen wir mit der restlichen Position All-Green, wie manche Wetter bei Betfair sagen

EM-Wetten vom 17. Juni
„Hier ausnahmsweise mal mit einer prozentualen Gewichtung, wie das Euro-Portfolio aussehen könnte, wenn man es als eine Wette oder aufgeteilt in 10 Einheiten betrachtet:

betfair-Back
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Spanien 3,45 30%
Frankreich 8,80 15%
England 13,50 15%
Kroatien 46 10%

zusätzlich noch: Der Sieger kommt aus Gruppe C („faire“ Quote dafür wäre 2,14)
(Spanien, Italien, Kroatien) 2,68 30%“

Frankreich, England und Kroatien sind verloren (-4)
Die Gruppe C hat gewonnen (+5,04) = +1,04
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Ja so ist das, sobalb man mit Einheiten anfängt wird es komplizierter 😉

noch offen: 3 Einheiten Spanien mit Quote 3,45 (Brutto-Auszahlung wäre 3*3,45 = 10,35)

nun also Back Italien-EM zu 2,72
und das ganze mit 3,8 Einheiten (10,35/2,72 = ca. 3,8)

Die Auszahlung beträgt dann, egal wer gewinnt, ca. 10,35 beim Einsatz von 6,80, der Gewinn beträgt 3,55. Das ergänzt sich sehr schön mit den bisherigen +1,04 zu +4,59 oder knapp +46%

Abrechnung der Wettempfehlungen

Quote
Wette gespielt fair Erg.
Spanien-Portugal Spanien 1,99 1,75 nein -1,00
Deutschland-Italien Italien 4,90 3,15 JA +3,90
Tschechien-Portugal Tschechien 6,00 4,83 nein -1,00
Dänem.-Deutschland Deutschland 1,69 1,42 JA +0,69
Griechenl.-Russland LAY Russ @1,84 2,19 1,70 JA +1,19
Ukraine-Frankreich LAY Frankr. @2,06 1,94 1,65 nein -1,00
Schweden-England (gemittelte Quote 1,98 Early und 2,22 am
Spieltag)
England 2,10 1,81 JA +1,10
Gruppensieger A LAY Russland @1,41 3,44 2,30 JA +2,44
Gruppensieger B LAY Deutschl. @1,47 3,13 2,56 nein -1,00
Gruppensieger C Kroatien 4,30 3,06 nein -1,00
Gruppensieger D LAY Frankr. @2,9 1,53 1,26 JA +0,53
Earlybets (22. Mai):
Polen-Griechenland Griechenland 4,50 3,31 nein -1,00
Deutschland-Portugal Portugal 4,90 3,64 nein -1,00
Dänemark-Portugal Portugal 1,95 1,78 JA +0,95
Schweden-England
(bereits oben)
England (1,98)
Portugal-Holland Portugal 3,55 3,05 JA +2,55
Gruppensieger A Polen 3,85 3,01 nein -1,00
Gruppensieger A Griechenland 5,70 4,18 nein -1,00
Gruppensieger B Portugal 5,90 5,31 nein -1,00
Gruppensieger D Ukraine 6,00 4,06 nein -1,00

Hier sind die in dieser EURO-2012-Kategorie als Empfehlung markierten Wetten aufgeführt. Abrechnungsmethode ist gleich der Bundesligawetten der vergangenen Saison (immer eine Einheit pro Wettempfehlung). Das zweimal empfohlene Spiel England-Schweden, im Post vom 23. Mai sowie am Spieltag mit gestiegener Quote, fließt nur einmal in die Abrechnung (Durchschnittsquote). Bei den Wetten auf die Gruppensieger, die einmal vor dem Turnier als „Earlybets“ oder nach dem ersten Gruppenspieltag erfolgten, steht jede Wette für sich allein, auch wenn z.B. Portugal Gruppensieger und Lay Deutschland oder Griechenland und Polen vs. Russland in der anderen Gruppe ähnlich diversifiziert sind.

Die Gruppensieger trüben auch das Ergebnis etwas. Auf der anderen Seite sieht es bei den hier noch nicht erfassten Wettempfehlungen für den Europameister („EM-Portfolio“) wiederum gut aus.

Die erste Spalte unter Quoten ist entweder die Back-Quote oder bei Lay-Wetten die Umkehrung, also immer die effektive Quote aus unserer Wettsicht. Ebenso verhält es sich bei der „fairen“ Quote.  Beim Spiel Griechenland-Russland z.B. war die „faire“ Quote Sieg Russland 2,42, somit ist die Quote, dass Russland nicht gewinnt bei der zugrundeliegenden Einschätzung 1,70.

Das Ergebnis beträgt +2,35 Einheiten (+12,37%).

abgeschlossene Wetten: 19
gewonnene Wetten: 8

erwartete Treffer (Kehrwerte aus fairen Quoten): 7,96
benötigte Treffer, um pari zu sein (Kehrwerte aus gespielten Quoten): 6,40

Die Treffererwartung wurde mit 8 gewonnenen Wetten also auf den Punkt erfüllt, bei den 1-X-2-Wetten ist sie deutlich übertroffen und bei den Gruppenwetten nicht erreicht worden

Halbfinale EURO 2012

Spanien – Portugal
betfair: 1.99 3.45 4.70
Computer 1.75 4.00 5.49

Deutschland – Italien
betfair: 1.96 3.45 4.90
Computer: 2.52 3.49 3.15

Für das Halbfinale gibt es recht eideutige Positionierungen seitens des Computers. Im ersten bleibt die Tendenz pro Spanien klar erhalten. Natürlich hat man als Verfasser auch den Auftritt gegen
Frankreich aufmerksam verfolgt — und den Gewinn gerne entgegen genommen. Andererseits muss man ganz klar eingestehen, dass die Partie vom Verlaufe her längst nicht so eindeutig war, wie es der
Computer gesehen hat. Spanien fehlte die Leichtigkeit der letzten Titelgewinne. Auch die Kurzpass Stafetten gelangen nicht wie gewohnt. Jedoch darf man sehr wohl anmerken, dass dies auch zum Teil dem wirklich sehr guten Aufritt der Franzosen geschuldet war.

In der Partie gegen Portugal nun kann man sicher ein etwas anderes Spiel erwarten. Den Spaniern dürfte der Stil der Portugiesen eigentlich ganz gut zupass kommen, da er nämlich dem ihren ähnelt.
Sicher hat Christiano Ronaldo in den letzten beiden Partie allmählich zu seiner Form gefunden, aber dennoch spricht die Bedeutung des Anlasses wieder ein wenig mehr für den (auch vom Markt anerkannten) Favoriten. Jedenfalls kann man (als Autor) unter keinen Umständen der
Verlockung widerstehen, die Spanier ein weiteres Mal zu unterstützen.

In der anderen Partie ist das Votum völlig eindeutig: man kann nur Italien nehmen. Der Auftritt gegen England könnte man beinahe als Geburtsstunde einer wieder gewonnenen, gefundenen italienischen Spielkultur bezeichnen. Sie haben England eigentlich total an die Wand gespielt, was sich in Ballbesitzzahlen und Torchancen (nur unzureichend) widerspiegelt. Mit dem absolut überragenden und genialen Zentalspieler, dem Dreh- und Angelpunkt Andrea Pirlo in absolut herausragender Überform ist es unvorstellbar, dass Deutschland ein klares Plus herausarbeitet. Jedenfalls nicht so klar, wie es der Wettmarkt sieht, selbst wenn es an den Leistungen der Deutschen von A bis Z nicht das Geringste zu bemängeln gibt. Auch dies war, wie aber bereits in Südafrika, eine (damals neue) eigene Spielkultur, welche, anders als jene beispielsweise der Spanier, nicht auf Ballbesitz ausgelegt ist, und damit allmählicher Zermürbung des Gegners, sondern welche sehr geradlinig nach vorne angelegt ist, mit überfallartigen Angriffen, bei welchen stets sehr viele Spieler am Angriff teilnehmen, ungeachtet der Risiken, welche nach hinten entstehen könnten. Daran denkt man sozusagen nicht. Man hat den Ball, Ziel ist es, ihn in Gegners Kasten zu bugsieren, also vorwärts. Italien hat jedenfalls auch ausreichend viel entgegen zu setzen, so dass es garantiert keine Einbahnstraße geben dürfte.

Viertelfinale

Tschechien – Portugal
betfair: 6.00 3.60 1.78
Computer:  4.83 3.94 1.85

Deutschland – Griechenland
betfair: 1.37 5.40 11.00
Computer: 1.55 4.72 6.91

Spanien – Frankreich
betfair: 1.88 3.55 5.10
Computer:  1.98 3.43 4.90

England – Italien
betfair: 2.90 3.10 2.96
Computer: 2.98 3.23 2.80

 

Die Viertelfinalpaarungen geben alle nicht viel her. Man kann dem Markt beinahe nur Recht geben. Wie sollte er sich auch irren, nachdem alle Mannschaften drei Mal Zeit hatten, sich zu präsentieren?
In der Partie Tschechien gegen Portugal ist kaum eine Positionierung wirklich möglich, angesichts der Ähnlichkeit Markt-Computer. Wenn man, nach reiner Ansicht der Bilder, gepaart mit den Zahlen, dennoch ein wenig Freude haben möchte bei der Partie und sich finanziell nicht verausgaben, riete sich einzig eine kleine Wette auf Tschechiens Sieg. Sie sahen teilweise doch recht gut aus und Portugal hat nicht so überzeugt, so dass es keine wirklichen Zweifel gibt an dem winzigen Vorteil auf dieser Seite.

In der Partie Deutschland gegen Griechenland wäre zwar der Vorteil etwas größer, jedoch die Überzeugung wesentlich geringer, dass es hier wirklich einen gibt. Die Deutschen haben schon wirklich sehr gut gespielt und trotz aller Wertschätzung der Griechen sind ihre Erfolge eher etwas glücklich zustande gekommen. Vor allem gilt in einer derartigen Partie: der Favorit kann den 6. Gang einlegen. Es ist ein großes Turnier, man kann Großes erreichen, hier werden alle Kräfte konzentriert, die Extraprozente herausgekitzelt, was einfach beim underdog nicht mehr geht.

In der Partie Spanien gegen Frankreich ist es schon etwas kurios, dass der Computer langfristig eigentlich immer riet, Spanien zu wetten auf den Titelgewinn, zugleich war es recht eindeutig, dass man sich gegen Frankreich stellen sollte, jedoch in dieser Partie soll man nun beinahe gegen Spanien spielen? Nein, das schmeckt überhaupt nicht. Man könnte es so ausdrücken: der Markt hat den Fehler
eingesehen, Spanien ist doch besser und Frankreich nicht so extrem stark, hier würde man sich am liebsten also völlig heraushalten.

In der letzten Partie England gegen Italien kann man, sowohl bei nüchterner Betrachtung der Zahlen als auch bei Rekapitulation der gesehenen Auftritte beider Teams einfach keinen echten Favoriten ausmachen. Wenn, wäre das Gefühl eher noch, dass Italien hauchdünn im Vorteil ist, aber keineswegs ausreichend, um sich mit einer Wette zu verwickeln.